Haltung

Haltung

Die Haltung von Alpakas ist auch bei uns in Mitteleuropa nicht problematisch. Um die Tiere artgerecht zu halten, sollten allerdings
Kenntnisse über die Bedürfnisse und die Verhaltensweisen der Alpakas bekannt sein.

Alpakas sind Herdentiere und brauchen unbedingt Gesellschaft. Eine Einzelhaltung ist nicht artgerecht und somit zu vermeiden.
Mindestens zwei Tiere (besser mehr) gleichen Geschlechtes sollten in einer Gruppe gehalten werden. In der Gruppe bildet sich
wie bei anderen Herdentieren eine Rangordnung, die allen Tieren Geborgenheitund Sicherheit gibt. Regelmäßiger Weidegang zur Grünfutteraufnahme und besonders zur Bewegung sind wichtig. Als Auslauf und Weidefläche sollten zwei Alpakas mindestens 1000 qm zu Verfügung gestellt werden.
Für jedes weitere Tier rechnet man mindestens 100 qm dazu. In der Landwirtschaft werden Alpakas mit 0.08 VE/ ha gerechnet. Eine reine Stallhaltung ist unzulässig. Zum Schutz vor Nässe und zu starker Hitze sollte ein zugfreier Unterstand oder besser ein heller Stall zu Verfügung stehen.

Zur Sicherheit wird von den meisten Alpakahaltern über Nacht konsequent aufgestallt, was auch die Überwachung des Ernährungszustandes und der Gesundheit der Tiere erleichtert. Der Stall sollte eine Mindestgröße von 2 qm/ Tier haben.

Vergesellschaftung

Im Prinzip können Alpakas auch mit anderen Weidetieren vergesellschaftet werden. Bei andersartigen Wiederkäuern (Schafe, Rinder) ist jedoch zu berücksichtigen, dass der Infektionsdruck schädlicher Parasiten auf den Weideflächen sich erheblich erhöhen kann. Diese Gefahr besteht bei einer Vergesellschaftung mit z.B. Pferden nicht. Allerdings besteht hier für die Alpakas die Gefahr bei kleinen Rangeleien oder aus Unachtsamkeit verletzt oder getötet zu werden. Eine Wechselbeweidung ist wegen der unterschiedlichen Parasiten und ggf. dem Abfressen der Geilstellen sehr empfehlenswert.

Fütterung

Alpakas sind mit gutem Heu und möglichst proteinarmem Gras und natürlich frischem Wasser am besten zufrieden zu stellen. Im Winter werden die Alpakas hauptsächlich mit Heu versorgt. Heu als Rauhfutter hat bei der Verdauung eine besondere Bedeutung und muss deshalb ganzjährig zur Verfügung stehen. Es ist davon auszugehen, dass in Gräsern unserer Weiden nicht alle Mineralien und Vitamine, welche die Alpakas benötigen, in ausreichenden Mengen verfügbar sind. Demzufolge müssen zusätzlich geeignete Mineralfuttermischungen und ggf. Vitamingaben verabreicht werden. Direkte Kraftfuttergaben sind nur bei tragenden oder laktierenden Stuten und manchmal bei Tieren im Wachstum angebracht.

Pflege

Zur Pflege von Alpakas gehört als erstes die routinemäßige tägliche Kontrolle des Verhaltens und Wohlergehens.
Nagelpflege:
Bei Bedarf (in der Regel mindestens 1 mal im Jahr) sollten die Zehennägel geschnitten werden, um Fehlstellungen vorzubeugen. Laufen die Tiere
viel auf hartem Untergrund (z.B. Stein oder Beton) laufen sie sich die Nägel fast selbstständig ab. Eine regelmäßige Kontrolle ist allerdings notwendig.
Schur:
Natürlich ist die Schur der Alpakas wegen der wertvollen Faser sozusagen die Ernte des Alpakahalters. Außerdem ist die jährliche Befreiung von der Bewollung auch ein Muss zur Erhaltung der Gesundheit und des Wohlbefindens. Vor der warmen Jahreszeit sollten die Tiere von der Faser befreit werden, um einer Überhitzung vorzubeugen. Bei den Suri-Alpakas ist wegen einer anderen Fasereigenschaft eine Schur in jedem zweiten Jahr auch ausreichend.

Alpakaschur